Erlass der Regierung über das Eignungsfeststellungsverfahren im Rahmen des Bezeichnungsverfahrens zum Schulinspektor und Schulentwicklungsberater
- Section :
- Legislation
- Source :
- Numac 2013201888
- Author :
- Ministerium Der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Original text :
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Die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft,
Aufgrund des Dekrets vom 25. Juni 2012 über die Schulinspektion und Schulentwicklungsberatung, Artikel 19 § 3 Absatz 2;
Aufgrund des Protokolls Nummer S3/2013 OSUW2/2013 vom 21. Februar 2013, das die Ergebnisse der in gemeinsamer Sitzung geführten Verhandlungen des Sektorenausschusses XIX für die Deutschsprachige Gemeinschaft und des in Artikel 17 § 2ter Nummer 3 des Königlichen Erlasses vom 28. September 1984 angeführten Unterausschusses enthält;
Aufgrund des Gutachtens des Finanzinspektors vom 19. Februar 2013;
Aufgrund des Einverständnisses des Ministerpräsidenten, zuständig für den Haushalt vom 21. Februar 2013;
Aufgrund der Dringlichkeit, begründet durch die Tatsache, dass die Aufgaben der Schulinspektion und Schulentwicklungsberatung am 1. September 2013 in Kraft treten; dass das Bezeichnungsverfahren der Schulinspektoren und Schulentwicklungsberater vorsieht, dass die Bewerber ein Eignungsfeststellungsverfahren durchlaufen; dass das Eignungsfeststellungsverfahren konzipiert werden musste; dass die Veröffentlichung des Bewerbungsaufrufes im Anschluss an das Festlegen des Eignungsfeststellungsverfahrens erfolgt; dass die Bezeichnungen der Schulinspektoren und Schulentwicklungsberater vor Ende des Schuljahres vorgenommen werden müssen, damit diese ihren Dienst am 1. September 2013 in der Schulinspektion und Schulentwicklungsberatung aufnehmen;
Auf Grund des Gutachtens Nummer 52.930/2 des Staatsrates, das am 4. März 2013 in Anwendung von Artikel 84 § 1 Absatz 1 Nummer 2 der koordinierten Gesetze über den Staatsrat vom 12. Januar 1973 abgegeben wurde;
Auf Vorschlag des für das Unterrichtswesen zuständigen Ministers;
Nach Beratung,
Beschliesst :
Artikel 1 - Das in Artikel 19 § 3 Absatz 2 des Dekrets vom 25. Juni 2012 über die Schulinspektion und Schulentwicklungsberatung angeführte Eignungsfeststellungsverfahren besteht aus mindestens vier der nachfolgenden Ubungen:
1. Interview,
2. Zweiergespräch (Beratung, Beurteilung),
3. Konfliktgespräch,
4. Postkorb,
5. Präsentation,
6. Gruppendiskussion,
7. Fallstudie.
Bei der Durchführung der Ubungen kann sich die in Artikel 19 desselben Dekrets angeführte Kommission durch externe Berater unterstützen lassen.
Art. 2 - Die Mitglieder der Kommission prüfen die Eignung der Teilnehmer im Hinblick auf die in Anhang 1 angeführten Anforderungsdimensionen und anhand des in Anhang 2 angeführten Bewertungsrasters.
Die Mitglieder der Kommission wechseln sich in einem roulierenden System ab, so dass jedes Mitglied jeden Teilnehmer bewertet. Die abschliessende Gesamtbewertung wird von allen Mitgliedern der Kommission im Konsens festgelegt.
Art. 3 - Die Teilnehmer haben das Eignungsfeststellungsverfahren bestanden, wenn die abschliessende Gesamtbewertung allen Mindestanforderungen für das Amt, für das sie sich beworben haben, entspricht.
Die Mindestanforderungen für das Amt des Schulinspektors sind im Anhang 3 festgelegten Anforderungsprofil durch ein x gekennzeichnet.
Die Mindestanforderungen für das Amt des Schulentwicklungsberaters sind im Anhang 4 festgelegten Anforderungsprofil durch ein x gekennzeichnet.
Art. 4 - Vorliegender Erlass tritt am Tag seiner Verabschiedung in Kraft.
Art. 5 - Der für das Unterrichtswesen zuständige Minister ist mit der Durchführung des vorliegenden Erlasses beauftragt.
Eupen, den 14. März 2013
Für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Ministerpräsident Minister für lokale Behörden
K.-H. LAMBERTZ
Der Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
O. PAASCH
Anhang 1
Anforderungsdimensionen
1. Medienkompetenz
Bedienen und Anwenden
Beherrscht die Programme MS Outlook, MS Word und MS Excel (insb. Schulinspektor)
Informieren und Recherchieren
Kennt und nutzt unterschiedliche Wege und Medien, um relevante Informationen zu erlangen
Sucht die Informationen heraus, an welche er selbst heran kommt
Besorgt Informationen in kürzester Zeit eigenverantwortlich
Selektiert Informationen
Kommunizieren und Kooperieren
Nutzt Medien zur Kommunikation
Kennt und nutzt Kommunikationskanäle (z.B. nutzt je nach Situation bzw. Problemfall den passenden Kanal. Telefon, Email etc. und informiert die relevanten Personen bspw. durch setzen in CC)
Produzieren und Präsentieren
Gestaltet mit Hilfe von Medien
Bereitet Informationen adressatengerecht auf
Unterstützt verbale Ausführungen durch Visualisierung
Achtet auf korrekte Formatierung, Layout und Farben
Achtet auf Lesbarkeit und korrektes Zitieren
2. Projektmanagement
Beherrscht Grundlagen des Projektmanagements
3. Analysieren, Reflektieren und Handeln
Nimmt Informationen in kurzer Zeit auf, durchdringt sie
Erkennt wesentliche Faktoren und Zusammenhänge
Erarbeitet strukturierte und durchdachte Konzepte und Problemlösungen
Argumentiert logisch und nachvollziehbar
Legt Zeitbedarf fest, um Aufgaben zu erledigen
Behält bei der Erfüllung einzelner Aufgaben den grösseren Zusammenhang im Blick
Unterscheidet Wichtiges von Unwichtigem, setzt Prioritäten
4. Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Präzision
Kennt sämtliche seiner/ihrer Pflichten und Aufgaben
Agiert erkennbar, um diese Pflichten/Aufgaben zu erfüllen
Trägt die Folgen eigener Handlungen, Entscheidungen
Berücksichtigt mittel-, langfristige Folgen von Handlungen/Entscheidungen
Kontrolliert Arbeitsergebnisse bzgl. Fehler, Vollständigkeit, Verständlichkeit usw. bevor sie anderen zugänglich werden
Erzielt möglichst fehlerfreie Ergebnisse
Erledigt gestellte Aufgaben fristgerecht
5. Lernbereitschaft, Flexibilität und Offenheit
Ändert Verhalten, wenn altes Verhalten nicht zu angestrebten Ergebnissen führt
Gesteht sich und anderen Fehler zu; bekennt sich zu seinen Fehlern
Fordert (regelmässig) Feedback ein
Sucht Feedback (in Teilen) umzusetzen
Nimmt Kritik an, ohne sich zu rechtfertigen
Setzt sich mit persönlichen Stärken und Lernfeldern auseinander
Arbeitet an eigenen Lernfeldern
Erfragt, reflektiert Ansichten, Vorgehen anderer
Begegnet Neuem mit Interesse
Nimmt Weiterbildungsmöglichkeiten wahr
Interessiert sich für Themen ausserhalb des direkten Arbeitsbereichs
Setzt Gelerntes erfolgreich um
6. Belastbarkeit
Bewahrt auch bei aussergewöhnlicher Belastung (Dauer, Intensität) Ruhe und Gelassenheit
Erbringt unter aussergewöhnlicher Belastung erwartete Leistung
Entwirft Schritte um Hindernisse o.ä. zu überwinden
Bleibt unter Druck äusserlich ruhig und überlegt; bleibt handlungsfähig
Setzt unter Druck Prioritäten in seinem Arbeiten
Reagiert gefasst auf veränderte Aufgabenstellungen und neue Situationen
Kennt Stressbewältigungsstrategien und wendet diese erfolgreich an
7. Ziele verfolgen, entscheiden und gestalten
Richtet sein Vorgehen an Zielen aus
Verfolgt die Zielerreichung
Nimmt ggf. Kurskorrekturen vor (meint vor allem Planung und Prioritäten)
Verfolgt Ziele auch über eine längere Zeitdauer
Nutzt Handlungs- und Entscheidungsspielräume aus
Trifft in angemessener Zeit (z.B. ohne langes Zögern) Entscheidungen
Trifft Entscheidungen auch, wenn damit ein Risiko verbunden ist
Handelt aus sich heraus
Führt aktiv Ergebnisse herbei, treibt Umsetzung voran
Macht Vorschläge zur Verbesserung von Abläufen
Beeinflusst Prozesse durch neue, eigene Ideen
8. Kommunikationsfähigkeit
Drückt sich mündlich und schriftlich klar, prägnant und verständlich aus
Lässt ausreden, hört aktiv zu, fragt nach
Unterstreicht verbale Äusserungen stimmig mit Mimik und Gestik
Setzt breiten Wortschatz ein
Stellt sich sprachlich (Komplexität, Tempo) auf seine Gesprächspartner ein
Erklärt Sachverhalte anschaulich, mit Bildern, Beispielen o.ä.
Vertritt seine Position mit vielfältigen Argumenten
Koppelt sich mit Gesprächspartnern rück
9. Moderationsfähigkeit
Plant Besprechung, Austausch u.ä. zeitlich und inhaltlich
Bezieht alle Teilnehmer ein
Leitet und strukturiert den Austausch mit Hilfe verschiedener Moderationsmethoden
Setzt Visualisierungstechniken ein
Gestaltet Besprechungen u.ä. ergebnisorientiert
10. Sicheres Auftreten
Geht von sich aus auf andere zu
Sucht Blickkontakt zum Gegenüber
Spricht flüssig, ohne Stocken, ähs o.ä.
Findet vielfältige/überzeugende Argumente
Begegnet Fragen, Widerständen o.ä. ruhig, mit Argumenten, Fragen o.ä.
Strahlt Zuversicht aus, Aufgaben und Probleme erfolgreich bewältigen zu können
Begeistert Andere schnell und nachhaltig für eigene Ideen
11. Konfliktmanagement
Kennt Ursachen, Symptome, Verläufe, Eskalationsstufen im Konflikt
Erkennt Konfliktsymptome, Konfliktstufen und spricht beides an
Macht unterschiedliche Interessen & gemeinsame Ziele deutlich
Verhält sich als Mediator neutral, allparteilich
Stellt Fragen nach Bedürfnissen, Zielen, nächsten Schritten
Vermittelt bei Konflikten lösungsorientiert zwischen den beteiligten Parteien
Erreicht bei selbigen ein Verständnis für unterschiedliche Ansichten
Gesehen, um dem Erlass der Regierung 3402/EX/VII/B/II vom 14. März 2013 beigefügt zu werden.
Eupen, den 14. März 2013
Für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Ministerpräsident Minister für lokale Behörden
K.-H. LAMBERTZ
Der Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
O. PAASCH
Anhang 2
Bewertungsraster
Anforderungen | Ausprägung | ||||
" colspan> | Nicht durchgängig beobachtbar beobachtbar |
||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
|
Medienkompetenz | |||||
Projektmanagement | |||||
Analysieren, Reflektieren und Handeln | |||||
Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Präzision | |||||
Lernbereitschaft, Flexibilität, Offenheit | |||||
Belastbarkeit | |||||
Ziele verfolgen, entscheiden und gestalten | |||||
Kommunikationsfähigkeit | |||||
Moderationsfähigkeit | |||||
Sicheres Auftreten | |||||
Konfliktmanagement |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Nicht beobachtbar | Kaum/Selten beobachtbar |
Oft beobachtbar | Sehr oft beobachtbar | Immer/durchgängig beobachtbar |
Gesehen, um dem Erlass der Regierung 3402/EXVII/B/II vom 14. März 2013 beigefügt zu werden.
Eupen, den 14. März 2013
Für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Ministerpräsident
Minister für lokale Behörden
K.-H. LAMBERTZ
Der Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
O. PAASCH
Anhang 3
Anforderungsprofil des Schulinspektors
Anforderungen | Ausprägung | ||||
" colspan> | Nicht durchgängig beobachtbar beobachtbar |
||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
|
Medienkompetenz | x | ||||
Projektmanagement | x | ||||
Analysieren, Reflektieren und Handeln | x | |
|||
Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Präzision | x | ||||
Lernbereitschaft, Flexibilität, Offenheit | x | |
|||
Belastbarkeit | x | |
|||
Ziele verfolgen, entscheiden und gestalten | x | |
|||
Kommunikationsfähigkeit | x | |
|||
Moderationsfähigkeit | x | |
|||
Sicheres Auftreten | x | |
|||
Konfliktmanagement | x | |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Nicht beobachtbar | Kaum/Selten beobachtbar |
Oft beobachtbar | Sehr oft beobachtbar | Immer/durchgängig beobachtbar |
Gesehen, um dem Erlass der Regierung 3402/EX/VII/B/II vom 14. März 2013 beigefügt zu werden.
Eupen, den 14. März 2013
Für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Ministerpräsident Minister für lokale Behörden
K.-H. LAMBERTZ
Der Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
O. PAASCH
Anhang 4
Anforderungsprofil des Schulentwicklungsberaters
Anforderungen | Ausprägung | ||||
" colspan> | Nicht durchgängig beobachtbar beobachtbar |
||||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
|
Medienkompetenz | x | |
|||
Projektmanagement | x | ||||
Analysieren, Reflektieren und Handeln | x | |
|||
Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt und Präzision | x | |
|||
Lernbereitschaft, Flexibilität, Offenheit | x | |
|||
Belastbarkeit | x | |
|||
Ziele verfolgen, entscheiden und gestalten | x | |
|||
Kommunikationsfähigkeit | x | |
|||
Moderationsfähigkeit | x | |
|||
Sicheres Auftreten | x | |
|||
Konfliktmanagement | x | |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
Nicht beobachtbar | Kaum/Selten beobachtbar |
Oft beobachtbar | Sehr oft beobachtbar | Immer/durchgängig beobachtbar |
Gesehen, um dem Erlass der Regierung 3402/EX/VII/B/II vom 14. März 2013 beigefügt zu werden.
Eupen, den 14. März 2013
Für die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft
Der Ministerpräsident Minister für lokale Behörden
K.-H. LAMBERTZ
Der Minister für Unterricht, Ausbildung und Beschäftigung
O. PAASCH